Dienstag, Mai 29, 2007

Reiselust Skandinavien


Trotz langer Dunkelheit konnte ich während meines Austauschjahres viel von Skandinavien sehen. Somit ist neben dem Erlernen ein wichtiger Punkt meines Austauschjahres erfüllt worden: Reisen und Entdecken.

Als kleine Übersicht zur Erinnerung habe ich mir einen kleinen Plan gemacht (für meine Freunde, die militärisch etwas bewandert sind - rot ist weder der Gegner noch die Gegenseite, oder für die etwas strategischer und in den 80er Denkenden, auch nicht der Feind!).

Falls ihr also mal eine Reise in den Norden plant:
1) es ist es wert
2) ihr könnt mich ohne Weiteres fragen, vermutlich war ich schon mal da...

Mittwoch, Mai 23, 2007

From 68° 27´ N via Å southwards to Hell


Schön wars. Vor allem schön hell. Das Wetter war weniger schön, bald nach Beginn schon wieder lofotisch - Regen und Wolken.

Lofoten:

Ein Wahnsinn! Steile Klippen, Meer, Abgeschiedenheit - und viel Stockfisch.

Als ich im Kaffe sass und auf die regnerische See blickte, lief im Hintergrund gerade "here comes the sun - it´s all right". Was ist hier falsch, dachte ich mir...











Å:
Der hinterst- und letzte Ort auf den Lofoten. Wortwörtlich, denn nicht im übertragenen Sinn. Da habe ich dann auch meinen Long Jog für die Marathonvorbereitung gemacht. Den Lofotinern muss dass so wirr vorgekommen sein, dass bei einsetzendem Regen ein Auto angehalten hat und mich mitnehmen wollte...












Southwards:
Im Zug habe ich dann auch Rentiere gesehen. Eines wurde leider jedoch in den Graben geschleudert, da sich diese dummerweise auf den Geleisen befunden haben. Der Zug hat dann zurückgesetzt und Fahrer und Kontrolleur sind ausgestiegen. Ich habe mir natürlich gleich vorgestellt, dass sie jetzt mit blutigen Uniformen zurückkommen. War jedoch nicht der Fall, denn sie sind nur schnell raus, um die Anzahl verletzter Tiere zu zäheln dem Wildhüter zu melden (freie Übersetzung meiner Mitfahrerin aus dem Norwegischen meinerseits)























Hell (siehe Photo Bahnhofhäuschen):
Ein Vorort von Tronheim. Der Flughafen befindet sich auch da. Eigentlich sah der Ort gar nicht so schlecht aus... Falls ihr mich also das nächste Mal zur Hölle wünscht, werde ich mit einem Lächeln anmerken "been there, than that, got the shirt" - ok, das shirt habe ich nicht gekauft.


Trondheim:

Super Stadt und am Abend kam beinahe südländische Stimmung auf der Piazza auf (heisst in norwegisch natürlich nicht Piazza sondern Solsiden)










Gedanken zu endlos scheinenden Tagen:
- ein richtiger Sonnenuntergang hat schon seinen Reiz
- ein komisches Gefühl, einen Nachtzug zu besteigen und man weiss, eigentlich wird es nie richtig Nacht
- was nützen einem endlose Nächte, wenn man bei 8 Grad draussen sitzt - laue Sommernächte haben ebenfalls ihren Reiz

17. Mai - Nationalfeiertag in Norwegen

Was braucht der gute Norweger um den Nationalfeiertag gebührend zu feiern? Folgende Auflistung gibt Aufschluss:
  • Tracht. Zeigt an, aus welchem Landesteil er kommt. Frauen in norwegischen Trachten: Klasse! Männer in Trachten: Na ja, habe nur 1 schöne gesehen.
  • Fahne. Wichtigstes Utensil!
  • Anzug oder schönes Kleid. Falls Tracht nicht vorhanden.
So begehen sie dann den Tag. War absolut eindrücklich! Oslo ein Fahnenmeer. Letztes Photo ist übrigens vom Abend. Man beachte: norwegische Flagge immer noch dabei, Kravatte sitzt inzwischen jedoch um den Kopf.














Dienstag, Mai 22, 2007

Heimweh = eine Schweizerkrankheit

Wie mir gesagt wurde (Merci Tobi, dessen Bekannter seine Doktorarbeit über Heimweh schreibt), ist Heimweh auch unter "Schweizer Krankheit" bekannt.

So wurden früher Schweizer krank, als sie in der Ferne waren und da einen Klang hörten, der dem bekannten und so an die Heimat erinnernden Alphorn glich. Einige starben sogar daran...

Trotz etwas schwachem Bezug zu Alphörnern, ist auch bei mir die Schweizer Krankheit schon aufgetaucht.

Ich werde beim nächtsten Auftreten verstärkt lauschen - auf der Suchen nach fernen Alphornbläsern.


Ein interessanter Artikel hierzu: http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,04ACD9CC22C53E41E0440003BA5E08D7,,,,,,,,,,,,,,,.html

Donnerstag, Mai 10, 2007

Ausflug zu den roten Häusern, ins Herzen Schwedens (Siljan, Mora-Vasaloppet)



Von da kommen die roten schwedischen Häuser wirklich. Gemäss Infos ist da früher ein Meteor abgestürzt und der Krater hat sich mit Wasser gefüllt. Super schönes Gebiet!

Da nicht viel passiert ist, schreib ich auch nicht viel. Ach doch, während den 2 Tagen und etwa 700km habe ich schwedisches Radio gehört, wo es gerade um Umweltschutz ging. Da haben dann so Leute angerufen und zum Beispiel gesagt: "Ich fahr die 12km zur Arbeit jetzt mit dem Rad, statt dem Auto". Ich war da gerade etwa bei km 453 meiner kleiner Spritztour und dachte "Na ja, ok..."























Sonntag, Mai 06, 2007

2. Busse - gleicher belopp, gleiche Zeit, gleicher Ort - but will they find me?

Dieses Mal war der Bussenmensch bei meinem Eintreffen jedoch gerade noch am Vollenden seiner Tatsache.

Als ich ihm freundlich erklärte, dass dies nichts bringe, weil seine Firma sowieso nichts von mir bekomme, meinte er: "We will find you!"

Wenn das mal keine Kampfansage ist... Nun hoffe ich natürlich, dass mich Helvetia trotz bilateraler Verträge gegen diese schwedische Willkür schützt. Na ja, wenigstens hat sich der Bussenmensch etwa 10x enschuldigt, dass er mir die Busse ausstellen müsse.

Samstag, Mai 05, 2007

Der Sitzschwede, Die Liegeschwedin

Im Winter eine äusserst seltene, meistens dem menschlichen Auge verborgene Spezies. Doch seit die Sonne rausgekommen ist, tummelt sich ein Exemplar Sitzschweden, oft in Begleitung eines Exemplars Liegeschwedin, direkt in der Nachbarschaft.

Was zeichnet diese seltene Art aus?
- (Vermutlich) unterbrochenes Studium aufgrund permanentem Sonnenschein
- Sitzen, resp. liegen in perfektem Einfallswinkel Sonne/Haut - während ca 8h/Tag
- laute Musik aus dem Zimmerfenster im 1. Stock (hier auftretende Frage: War dieses Zimmer im Winter bewohnt?)

Bis anhin haben sich die beiden obenerwähnten Exemplare als etwas kamerascheu, respektive bei vorhandener Kamera aufmerksames beäugen des Photografen, gezeigt. Es wird mir aber sicher noch ein Photo gelingen, vom Elch hats ja auch geklappt.

Mittwoch, Mai 02, 2007

Als Footy-Spieler (Australian rules footboll) in Göteborg

Was macht man, wenn man als Austauschstudent nach Skandinavien geht? Man fängt natürlich an, einen der australischen Nationalsports zu spielen...

Da ein Deutscher mit schwedischer Freundin einen Footy-Club gegründet hat, fingen auch einige der Austauschstudenten an, Footy zu spielen.


Eckdaten:
  • Footy, Mischung aus Fussball und Rugby.
  • Grundsätzlich darf der Ball gekickt oder als Handpass geschlagen (bedarf etwas Übung) werden. Checks sind eigentlich - wenn ein Zusammenhang mit dem Ball erkennbar ist - immer erlaubt.
  • "Tacklen" darf man den Eiführenden (der Ball ist hier entgegen alter Fussballweisheiten nicht rund, sondern eiig) vom Knie bis zu den Schulter und wenn er mit dem Ball zu Boden geht, bekommt der "Tackler" einen Freekick.
  • Ein wichtige Aufgabe hat der "Wasserträger". Seine Aufgabe ist auf dem Spielfeld rumzurennen - auch während des laufenden Spiels - und den Spielern Wasser zu bringen. (Hat vermutlich was mit der etwas höheren Temperatur in Australien zu tun.)
  • für noch Neugierigeren: http://en.wikipedia.org/wiki/Australian_Rules

Das Spiel ist sehr schnell und auf unserem Niveau auch nicht ganz so hart. Trotzdem habe ich ohne Weiteres das Dutzend blauer Flecken vollbekommen. Allenfalls ist es fairer und gesünder als Fussball in der 4. oder 5. Liga!





Wenn der Sport professionell in Australien gespielt wird, ist er sicherlich einiges härter. Folgendes war zum Glück bei uns schon möglich:
  • in einem Footy-Spiel gibt es keine Spielverweise
    (So ist es also rein theoretisch möglich, dem besten Spieler der Gegenmannschaft in einer Schlägere den Kiefer zu brechen. Der Verletzte Spieler muss raus, der Schläger darf bleiben - evt mit einer Ermahnung, im Stile "so du böser, mach das nicht nochmals". Matchstrafen werden dann erst nach Abpfiff für zukünftige Spiele ausgesprochen).
Mein Mitstudent aus Winterthur hat das Spiel so zusammengefasst:
... habe ich auch von zeit zu zeit zu gesicht bekommen solche massaker (von spiel darf man da wohl nicht mehr sprechen...)




Für alle Management-Studenten lässt sich folgende Schlussfolgerung ziehen:
  1. der Erfolg eines Teams hängt nicht von der Nationalität oder Sprache ab (wir waren auf 13 Spieler 7 Nationen)
  2. jeder bringt aus seinem vorherigen Leben etwas wichtiges mit, es ist nur am Trainer/Chef, jeden richtig einzusetzten (in der Verteidigung spielten Fussball-Verteidiger, im Mittelfeld am Ball Hockeyspieler & im Sturm lange Kerls)
Für meine persönliche Schlussfolgerung:
Ein absolut geiles Spiel und vermutlich etwa das, was ich mein Leben lang gesucht habe! Hervorragend!

Für die Medienabdeckung war übrigens das mitgereiste "Kanal 12" (so eine Art Tele Züri) verantwortlich. Es wird im Ende Mai gesendet und anschliessend wird das wohl irgendjemand auf YouTube stellen - ihr werded also in den Genuss von schwedischem Fernsehen kommen.


Schweden - Schweiz an der Hockey WM in Russland

Zum ersten Mal bin ich richtig froh, dass ich nicht mehr Schweden kenne...